War es Rache für die ISIS-Frauen-Brigade?

In einen Käfig gesperrt und bei lebendigem Leib verbrannt. Der jordanische Pilot wurde auf grausamste Weise von der ISIS-Terrormiliz ermordet.

Jetzt kursiert im Internet die Vermutung: War der Mord an Moath al-Kassasbeh (26) Rache für die ISIS-Frauen?

Syrische Anti-ISIS-Aktivisten der Gruppe „Raqqa is being slaughtered silently“ haben bei Twitter Luftaufnahmen veröffentlicht, die belegen sollen, dass der jordanische Pilot an der Stelle verbrannt wurde, an der die erste weibliche ISIS-Einheit, die so genannten Khansa’a-Brigaden, stationiert ist.

#Raqqa in this place more than30 female #ISIS burned in Air Raids by the Coalition warplanes so they take Revenge #IS pic.twitter.com/tda5FkURMe

— الرقة تذبح بصمت (@Raqqa_Sl) 4. Februar 2015

Bei einem Luftangriff der Anti-Terror-Allianz wurden dort im Oktober mehr als 30 Terroristinnen getötet. Das Quartier der Terroristinnen liegt am Stadtrand der ISIS-Hauptstadt Rakka.

Das Horror-Video zum Mord an al-Kassasbeh zeigt: Der Pilot wird minutenlang durch Trümmer geführt, man sieht Video-Einblendungen von Verschütteten, Feuer. Es wirkt, als würde ISIS den Luftschlag und seine Folgen neu inszenieren.

Was machen die Frauen-Brigaden?

► Die Khansa’a-Brigaden (benannt nach einer arabischen Dichterin und Weggefährtin des Propheten Mohammed) wurden offiziell im Februar 2014 gegründet. Ihre Hauptaufgabe: Sittenpolizei und Spionage gegen die Menschen in den ISIS-Gebieten.

Basis der Einheit ist die ISIS-Hauptstadt Rakka in Nordsyrien.

#Raqqa one of Al-khansaa female battalion that we spoke about Earlier #Syria #ISISpic.twitter.com/LmcwoZavNf

— الرقة تذبح بصمت (@Raqqa_Sl) 21. September 2014

Frauen, die beitreten wollen, müssen 18 bis 25 Jahre alt sein. Die meisten kommen aus dem Ausland. Sie erhalten ein monatliches Gehalt von 25 000 syrischen Pfund (knapp 180 Euro). Wie viele Frauen es insgesamt sind, ist nicht bekannt.

► Außerdem sollen sie an ISIS-Checkpoints arbeiten, um dort Aktivisten zu enttarnen, die in Ganzkörperschleiern als Frauen verkleidet Informationen aus dem ISIS-Gebiet schleusen wollen. An militärischen Handlungen sind die Khansa’a-Brigaden nicht beteiligt.

Gefahr für Aktivisten

Ein Aktivist der Gruppe „Raqqa is being slaughtered silently“ berichtete BILD, dass er und seine Mitstreiter in großer Gefahr schweben, seit die ISIS-Frauen in Rakka patrouillieren.

Eine ISIS-Flagge weht in der Stadt Rakka
Eine ISIS-Flagge weht in der Stadt Rakka

„Sie schikanieren die normalen Frauen. Wenn eine Frau nicht richtig verschleiert ist, wird sie ausgepeitscht“, sagt Abu Mohamed. Die Khansa’a-Frauen melden Verstöße auch sofort an ISIS-Männer, die dann Leute verhaften – und häufig auch hinrichten.

Die weiblichen ISIS-Terroristen bedeuten für den Aktivisten und seine Mitstreiter eine große Gefahr.

„Es ist für uns jetzt schwieriger, den ISIS-Terror zu dokumentieren. Denn man weiß oft nicht, ob es eine Khansa’a-Frau ist, die neben einem steht. Und durch den Schleier ist es kaum zu erkennen, wo sie hinschaut und ob sie einen beobachtet.“

Verschleierte Frauen in einer Straße der Stadt Rakka. Frauen, die sich dort nicht an die Kleidervorschriften der radikalen Islamisten halten, werden ausgepeitscht
Verschleierte Frauen in einer Straße der Stadt Rakka. Frauen, die sich dort nicht an die Kleidervorschriften der radikalen Islamisten halten, werden ausgepeitscht

 

VON ANTJE SCHIPPMANN UND BJÖRN STRITZEL

Quelle : http://www.bild.de/politik/ausland/isis/feuerrache-fuer-isis-frauen-39625588.bild.html

media activist from the city of Raqqa, student at the Faculty of Law at the University of the Euphrates. Director of the Media Office of Raqqa, founding member of "Raqqa is Being Slaughtered Silently", founding member of the documentary project of "Sound and Picture". I work in documenting violations committed by Assad's regime and ISIS group and extremist organizations inside the city of Raqqa, as I work in programming, design and visual media. I hold a certificate of coach in digital security, and a certificate of journalist coach, and a certificate in documenting violations against human rights, and a certificate in electronic advocacy. I underwent a training under the supervision of "Cyber-Arabs" in collaboration with the Institute for War and Peace "IWPR", about the management of electronic websites and leadership of advocacy campaigns, and a training of press photography under the supervision of the photojournalist "Peter Hove Olesen".